Aromatischer Balsam für die Seele: Kakao
Aus Kakaobohnen lassen sich unzählige Köstlichkeiten zubereiten. Bis die Samen aus den Kakaoschoten jedoch als Getränkepulver, Backzutat oder Schokolade auf dem Tisch landen, haben sie einen weiten Weg hinter sich. Wir werfen einen Blick auf die Herkunft der „Speise der Götter„. Lassen Sie sich mit diesem Beitrag über Kakao eine Reise durch die Welt der Sinne entführen in die Aromenvielfalt.
Wo kommt Kakao her?
Der Kakaobaum, an welchem die Kakaoschoten wachsen, mag es tropisch warm. Er ist durch seine dünne Wuchsform nicht besonders eindrucksvoll. Auffällig sind aber die zahlreichen Kakaoschoten, von der jede bis zu 500 Gramm auf die Waage bringt. Anfangs sind die Schoten grün. Sie wachsen direkt am Stamm des Kakaobaumes. Da Monokulturen viele Krankheitsrisiken bergen, befinden sich viele Kakaobäume in Mischkulturen. Mit Mangos, Avocados und Kautschuk verstehen sich Kakaobäume gut. Sie haben alle ähnliche Vorlieben und eignen sich gut für den gemeinsamen Anbau.
Die ursprüngliche Heimat des Kakaobaumes ist das Amazonasgebiet. Heute allerdings wird Kakao auch
in Westafrika und Indonesien angebaut. Als wichtigstes Anbaugebiet von Kakao zählen heute die
Elfenbeinküste und Ghana. Seinen Namen hat der Kakao vom spanischen Wort „cacao“, einer Ableitung
von „cacahuatl, einem Wort aus der aztekischen Sprache.
Im Reich der Azteken ist Kakao bereits vor über 3000 Jahren bekannt. Verwendung finden damals aber
nicht die Samen im Inneren der Schote. Das Fruchtfleisch dient als Grundlage für Alkohol. Gemischt
mit Gewürzen wie Vanille, Cayennepfeffer, Mais und Wasser entsteht ein aromatisches Getränk, das
zeitweise auch als Zahlungsmittel dient. Zudem gilt es als Aphrodisiakum und soll heilende Kräfte
besitzen. Über die spanischen Einwanderer gelangt die Kakaoschote schließlich in die ganze Welt.
Kakao macht glücklich
Bei schlechter Laune einfach ein Stück Schokolade naschen – viele Menschen tun es und es macht
sogar Sinn! Denn in Kakao stecken einige Inhaltsstoffe, die im menschlichen Körper die Ausschüttung von Glückshormonen bewirken. Daher gilt Schokolade, zum Beispiel, nicht umsonst als Seelentröster. Vor allem Serotonin, Dopamin und Theobromin sind für die stimmungsaufhellende Wirkung verantwortlich. Daneben enthalt Kakao etwa 300 weitere Inhaltsstoffe.
Kleiner Fakt am Rande: im 18. Jahrhundert verleiht der schwedische Arzt und Botaniker Carl von
Linné dem Kakao den Titel „Speise der Götter“. Er empfiehlt seinen Patienten regelmäßigen
Kakaogenuss, um diverse Leiden zu lindern. Der Titel ist auch heute noch bekannt. Nicht zuletzt wegen der positiven Wirkung des Kakaos auf die Psyche.
Wie wird aus Kakao Schokolade?
Von der Schote bis zur Praline vergeht viel Zeit. Die Kakaobauern schlagen die erntereifen
Kakaoschoten mit einer Machete vom Stamm des Baumes. Die Schoten sind dann bis zu 30 Zentimeter
lang und gelb bis rot gefärbt. Geschmacklich können sie jetzt noch nicht überzeugen. Frisch geernteter
Kakao schmeckt sehr bitter.
Die Kakaobohnen müssen zunächst fermentieren. Dazu schlagen die Kakaobauern die Schoten auf.
Das weiße Fruchtfleisch der Kakaoschote beginnt kurze Zeit später zu gären. Durch den
Fermentationsprozess erhalten die Kakaobohnen ihre braune Farbe und den typischen Geschmack. Die
Bitterstoffe reduzieren sich. Die getrockneten Kakaoschoten landen anschließend in der Rösterei. Die Hitze bewirkt, dass die Kakaobohnen aufbrechen. Diese Bruchstücke landen mitunter als Kakao-Nips im Regal. Sie sind köstlich als Müsli-Zutat oder als Snack. Durch Mahlen der Nips entsteht Kakaomasse. Diese wiederum lässt sich zur Hälfte in Kakaobutter und Feststoffe teilen. Mit Zucker und weiteren Zutaten
entsteht daraus Schokolade. Je höher der Kakaoanteil, umso dunkler ist sie.
Kakao ist gesund
Kakao soll blutdrucksenkende und gesundheitsfördernde Eigenschaften aufweisen. Aktuell arbeitet die
Forschung noch immer daran herauszufinden, woran das genau liegt. Eine niederländische Studie weist
darauf hin, dass bereits ein Teelöffel (2 Gramm) Kakao am Tag ausreichen, um den Blutdruck in Schach zu halten.
Zu beachten ist dabei aber, dass Schokolade nicht dazu geeignet ist, diese Menge zu erreichen. Sie
enthält zu viel Zucker und Fett. Wer auf sein tägliches Stück Schokolade nicht verzichten
möchte, sollte die Extra-Kalorien an anderer Stelle einsparen. Empfehlenswerter ist ein Getränk
mit zuckerfreiem Kakaopulver. Eingerührt in kalte oder warme Milch oder einen Pflanzendrink, ist
Kakao ein wahrer Genuss!
Auf zertifizierten Kakao achten
Die Kakao-Anbaugebiete befinden sich vor allem in ärmeren Ländern. In Südamerika sind Kakaoplantagen längst zu riesigen Gebiete heran gewachsen, die Großbetriebe betreuen. Das bedroht stellenweise den Regenwald und die Artenvielfalt. In afrikanischen Ländern finden sich häufig Kleinbauern, die ihre Kakaoplantagen als Familienbetriebe führen. Kinderarbeit und Hungerlöhne sind keine Seltenheit.
Wer das keinesfalls unterstützen möchte, sollte auf Fairtrade-Kakao zurück greifen. In Deutschland gibt es gleich mehrere Gütesiegel, die versichern, dass der verwendete Kakao aus kontrollierter Umgebung stammt. Die Gütesiegel, beispielsweise „UTZ“, „Fairtrade“ oder „Rainforest Alliance“, befinden sich auf den Verpackungen des Endproduktes. Eine hundertprozentige Sicherheit können allerdings auch die Gütesiegel nicht bieten. Denn durch die Komplexität des Anbaus und der Reise von Kakao ist es oftmals kaum möglich, jeden Schritt bis ins Detail nachzuprüfen.
Genussmomente schaffen
Kakao ist ein unverzichtbarer Teil der Ernährung geworden und das in vielfältiger Form. Die unscheinbare Kakaobohne bringt zudem gesundheitsfördernde Eigenschaften mit sich und gilt als Stimmungsaufheller und Blutdrucksenker. Es spricht nichts dagegen, einen heißen Kakao oder ein Stückchen Schokolade zu genießen!