Overdressed – die bessere Alternative?
Wie einst schon Freiherr Stein von Knigge formulierte: „Wer sich der Gesellschaft nicht entziehen kann, sollte sich ihren Gebräuchen unterwerfen“. Dieser Ausspruch ist aktueller denn je: Wer einen
Raum betritt, wird für exakt drei Sekunden gemustert. Wer Authentizität ausstrahlt und dem Dresscode entspricht, vermittelt den begehrten „guten ersten Eindruck“.
Neben der Körperhaltung ist die Kleidung von existentieller Bedeutung: Wer overdressed oder underdressed auftritt, wird schnell aussortiert. Wenn einem der Dresscode nicht geläufig ist, sollte man auf ein schickes, aber nicht allzu auffälliges Outfit zurückgreifen. Overdressed ist im Zweifelsfall immer noch besser als underdressed zu sein.
Die Rolle des Dresscodes
Schon die Gebrüder Grimm lehrten uns, dass „Kleider Leute machen“. Der verwunschene Prinz wurde niemals als solcher wahrgenommen – wir ordnen dem Kleidungsstil bestimmte soziale Normen zu.
Sicherlich lässt sich über die sozialen, moralischen und psychologischen Auswirkungen dieser Erkenntnis diskutieren. Und selbstverständlich bestimmt sich der Wert eines Menschen nicht nach seinem Äußeren. Aber diejenigen, die von der gesellschaftlichen Norm abweichen, geraten schnell in Schwierigkeiten.
Bankangestellte oder Anwälte mit ausgewaschenen Jeans und einem lässigen Pullover lassen daran zweifeln, ob sie in rechtlichen und finanziellen Fragen gut beraten. Der Kleidungsstil dient auch dazu, das Vertrauen der Gegenseite zu gewinnen. Dies kennzeichnet unsere Gesellschaft. Wer gesellschaftlichen Normen entspricht, übermittelt seinem Gegenüber, dass er Erfolg hat.
Extreme sind zu meiden
Prinzipiell gilt der Grundsatz, dass Overdressed besser ist als Underdressed. Beide Extreme sind aber von Nachteil. Wer schon einmal mit einem Ballkleid auf einer Cocktailparty gewesen ist, kann diese Aussage bestens nachvollziehen. Derjenige, der mit Schlabberpulli zum Business-Meeting gekommen ist ebenfalls.
Im Zweifelsfall sollte sich über den Dresscode informiert werden – wer stark over- oder underdressed ist, wird sich schnell „fehl am Platze“ fühlen. Der wichtigste Part der Kleidung ist immer noch der Gesamteindruck. Und das schönste Kleidungsstück und Mittel zum Selbstmarketing ist weiterhin ein schönes Lächeln. Wer dies beachtet, darf den Dresscode nicht ignorieren – aber durchaus mit ihm spielen. Insbesondere wenn auf der Einladung steht: „Dress to Impress“.