Pochette als Accessoire für den Gentleman
Das Einstecktuch, auch als Kavalierstuch oder Pochette bezeichnet, ist ein Accessoire für den modernen Gentleman. Obwohl das Tuch im vorigen Jahrtausend zunehmend als großväterlich abgetan wurde, erlebt es derzeit ein Revival. Einstecktücher gehören zu den wenigen Accessoires, mit denen sich der moderne Mann schmücken kann.
Vom Reitstall auf den Laufsteg
Das Einstecktuch war ursprünglich Teil der Reitkleidung. Der Wandel hin zum modischen Accessoire erfolgte als pfiffige Modedesigner im 20. Jahrhundert begannen, Krawatten und Einstecktücher bezüglich Farben und Dessins abzustimmen.
Kaum jemand hätte damals geglaubt, dass das Einstecktuch eine Renaissance erleben würde. Uns verwundert es kaum; zeugt dieses doch von Eleganz und Stil. Wir empfehlen zarte Leinentücher mit handgerollten Rändern oder traditionelle Einstecktücher aus feinstem Leinen in klassischen Hemdfarben.
Die Geschichte des Einstecktuches
Die ersten Einstecktücher wurden in den 1830er Jahren in der Biedermeierzeit getragen. Das Sakko wurde ca. 30 Jahre später als Teil der Abendgarderobe eingeführt und wurde von Anfang an von Stecktüchern begleitet. Ab den 1950er Jahren geriet das Einstecktuch als rückwärtsgewandt und großväterlich in Verruf. Die Renaissance des Einstecktuches begann in den 90er Jahren.
Als Nachrichtensprecher im Fernsehen begannen, ihr Aussehen durch Einstecktücher aufzuwerten, erlangten die Accessoire endgültig eine gesellschaftsfähige Stellung. Mittlerweile darf das Einstecktuch zu jedem Anlass getragen werden. Es ist als reines Accessoires zu verstehen, das Anzügen und Kombinationen eine elegante Note verleihen soll.
Der Vorteil des Einstecktuches liegt darin, dass Farbakzente erlaubt und erwünscht sind. Diese lockern den mitunter recht strengen Dresscode etwas auf. In den vergangenen Jahren veröffentlichten immer mehr Modedesigner Einstecktücher, die als Ausdruck von Individualität zu verstehen sind. Kleinere Modelabels wie Schirwan.com setzen mit individuellen Kollektionen neue Anreize. Diese erlauben dem modebewussten Gentleman, sich von der breiten Masse abzusetzen.
Die Spielvarianten des Einstecktuches
Wer auf ein traditionelles Einstecktuch setzt, entscheidet sich zumeist für ein weißes Taschentuch aus Leinen. Dieses gilt als Allrounder, der jegliche Farbkombinationen ermöglicht. Weiße Leinen-Einstecktücher sind auch mit farbigen Rändern erhältlich. Wer auf eine elegantere Variante abzielt, sollte farbige Seidentücher nutzen. Farbige Seidentücher sollten mit der Kleidung abgestimmt sein, insbesondere mit der Krawatte. Bei den Faltungen, Formen und Materialien gibt es keine Grenzen.
Erlaubt ist alles, was gut aussieht. Dies sieht das Handbuch der klassischen Herrenmode „Der Gentleman“ ebenso. Für Hochzeiten, Dinner und Business-Abende empfehlen sich konservative Muster und Farben.
Die richtige Falttechnik
Das Einstecktuch erlebt ein Revival, das Freiherr von Knigge bestimmt erfreut hätte. Die Falttechnik passt sich selbstverständlich der Mode und dem jeweiligen Anlaß an. Es gibt zahllose Möglichkeiten, um ein Einstecktuch zu falten. Die beliebteste Falttechnik ist die „pocket square“-Technik, bei der das Einstecktuch um ein bis drei Zentimeter aus der Brusttasche hervorragt. Mögliche Varianten sind die Kronenfaltung, Dreiecksfaltung und Rechtseckfaltung.
Egal, für welche Falttechnik Sie sich entscheiden: Denken Sie daran, dass der Gesamteindruck zählt. Der Umgang mit Einstecktüchern ist durchaus mit „Knobeln“ und „Experimentieren“ verbunden. Die zahllosen Faltungen, Materialien, Formen, Farben und Dessins treiben so manchen Neuling schnell zur Verzweiflung. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, sollte sich auf das traditionelle weiße Leinentuch besinnen. Dieses ist für jeden Anlass geeignet und überzeugt durch ein Understatement, das sich sehen lassen kann. Manchmal ist weniger eben mehr.