Die Vielfalt der Kaffeekultur: Alle Fakten zum köstlichen Wachmacher
Für viele gehört er vor allem morgens auf den Tisch. Nachmittags darf er zu einem Stück Kuchen
nicht fehlen. Die Rede ist von: Kaffee! Die kleine, unscheinbare Bohne ist schon seit Jahrhunderten
ein begehrtes Genussmittel.
Wo kommt der Kaffee her?
Zur Entdeckung der Kaffeepflanze gibt es unterschiedliche Geschichten. Im Islam gilt Mohammed als
Entdecker des Kaffees. Bei einer Begegnung mit dem Engel Gabriel erhielt er, der Legende zufolge,
ein aromatisches, braunes Getränk. Er bemerkte daraufhin die ermunternde Wirkung. Der Kaffee war
entdeckt.
Eine andere Legende geht auf die Zeitspanne zwischen dem 9. bis 15. Jahrhundert zurück. Hirten im
Königreich Kaffa, im heutigen Äthiopien, sollen eine Ziege beim Fressen der rohen Kaffeebohnen
beobachtet haben. Der Geschichte nach soll die Ziege bis spät in die Nacht wach gewesen sein,
während die anderen Tiere fest schliefen. Anschließend folgen unterschiedliche Versionen. Einmal
heißt es, ein Anführer habe die Kaffeebohnen roh probiert und ihre Wirkung festgestellt. Ein
anderes Mal heißt es, der Anführer habe die roh ungenießbare Bohne ins Feuer gespuckt. Durch das
Aroma, das sich so entfaltete, sei man auf die Idee gekommen, die Kaffeebohnen zu rösten und
aufzubrühen.
So unterschiedlich die Geschichten sein mögen: sicher ist, Kaffee gelangte von Afrika und Arabien
aus in den Rest der Welt. Anbaugebiete für Kaffee gibt es heute in vielen Ländern. Der größte
Teil stammt aus Afrika. Auch in Mittel- und Südamerika sowie in Teilen Asiens gibt es
Kaffee-Anbaugebiete.
Welche Kaffeesorten gibt es?
Bekannt sind vor allem die Sorten Robusta und Arabica. Viele Kaffeebohnenpakete und Kaffeepulver,
die es zu kaufen gibt, enthalten beide Sorten. Arabica gilt als besonders aromatisch, Robusta ist
herber im Geschmack.
Daneben gibt es noch viele weitere Sorten. Über 120 unterschiedliche Kaffeepflanzen hält die Natur
bereit. Durchgesetzt als Genussmittel haben sich allerdings nur wenige. Vom Luxusgut zum täglichen Genussmoment Vor dem groß angelegten, kommerziellen Anbau war Kaffee rar und teuer, wie viele exotische Waren. In Europa entstanden daher Kaffeehäuser. Dort konnten Wohlhabende eine Tasse des köstlichen Luxus-Heißgetränks zu hohen Preisen genießen.
Das älteste Kaffeehaus Deutschlands befindet sich übrigens in Leipzig und heißt „Zum Arabischen
Coffe Haus“. Es eröffnete im Jahr 1711 und existiert bis heute. Im Inneren befinden sich ein
Restaurant und ein Kaffee-Museum. Wer Leipzig einen Besuch abstattet, sollte das Kaffeehaus als
bekannte Sehenswürdigkeit unbedingt mit einplanen. Heute ist Kaffee fest im Alltag verankert. Wer großen Wert auf handwerkliche Kaffeetradition legt, kann sich einmal bei kleinen Privat-Röstereien umschauen.
Zubereitungsarten von Kaffee
Nach der Ernte durchlaufen die Kaffeebohnen, die auch als Kaffeekirschen bezeichnet werden, mehrere
Prozesse. Die verschiedenen Außenschichten der Bohnen lösen sich durch Trocknen oder Waschen
und Gären ab. Übrig bleibt der innere Kern. Beim Rösten erhalten die Kaffeebohnen nun ihr typisches
Aroma. Je nachdem, wie stark die Röstung ist, umso weicher oder kräftiger ist der Geschmack. Im
Anschluss landet der geröstete Kaffee als ganze Bohne oder als Kaffeepulver für Filterkaffee im
Geschäft.
Die Zubereitungsart des Getränks unterscheidet sich regional. In arabischen Ländern ist es
üblich, den gemahlenen Kaffee ohne Filter aufzubrühen. Das Pulver bleibt als Bodensatz in der
Tasse zurück. Eine Zubereitung mit Filter siebt die Feststoffe heraus, beeinflusst jedoch das
Aroma.
Italien gilt als Meister guten Kaffees. In Siebträgermaschinen erhält der Kaffee seine ganz eigene
Note. Mit hohem Druck wird das Wasser durch den Siebträger gepresst, wodurch das Kaffeepulver
seine einzigartigen Aromen entfaltet. Ein kräftiger Espresso bildet die Grundlage für zahlreiche
Kaffee-Spezialitäten, beispielsweise Cappuccino oder Latte Macchiato.
Wer es „rustikaler“ mag, kann seine einzelne Tasse Kaffee mit einem Kaffeekocher zubereiten. Die
kleinen Kannen kommen auf den Herd. Eine weitere Möglichkeit zur Kaffeezubereitung ist die French
Press Methode. In der speziellen Kanne drückt der Anwender das Wasser manuell durch das
Kaffeepulver.
Vielen unbekannt dürfte Cold Brew Coffee sein. Die Zubereitung erfolgt mit kaltem Wasser, zum
Beispiel in einer French Press Kanne. Anschließend muss das Getränk bei Zimmertemperatur
mindestens 10 Stunden ziehen.
Die Wunderbohne, die es in sich hat
Viele Menschen starten jeden Tag mit einem Kaffee. Er belebt, schmeckt köstlich und regt die
Verdauung an. Untersuchungen legen außerdem nahe, dass Kaffee noch einige weitere Effekte mit sich
bringt. Beispielsweise deuten Studien darauf hin, dass Kaffee die Lebergesundheit und das Herz-Kreislaufsystem positiv beeinflusst. Möglicherweise beugt er sogar Leberkrebs vor. Leider verträgt nicht jeder Kaffee. Manche klagen über Verdauungs- oder Magenprobleme, zum Beispiel ausgelöst durch die enthaltende Säure. Zu viel Kaffee kann abführend wirken, Kopfschmerzen und Herzrasen verursachen. Darüber hinaus beeinflusst das Getränk die Ausschüttung von Stresshormonen. Das ist der Grund, warum manche Menschen mit Zittern oder Schweißausbrüchen reagieren.
Kaffee – viel mehr als ein Wachmacher!
Kaffee hat eine lange Tradition, auch hier in Deutschland. Das ehemalige Luxusprodukt ist heute für
viele unverzichtbar. Das aromatische braune Getränk macht wach und wirkt sich positiv auf den
Körper aus. Die Frage, wie viel Kaffee am Tag gesund ist, lässt sich bislang nicht abschließend
klären. Gegen zwei bis drei Tassen Kaffee bei Erwachsenen spricht aber sicherlich nichts.